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Fränkische Nachrichten, 30.12.2019 |
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Stimmungsvoll und äußerst anrührend |
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Beachtliche solistische Leistungen - Weihnachtskonzert mit dem Chor Cappella Nova |
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Mit einer stimmungsvollen und anrührenden Weihnachtsmusik in der randvoll besetzten Schlosskirche verabschiedete sich der Chor Cappella Nova unter seinem Leiter Karl Rathgeber für das zu Ende gehende Jahr von seinen Zuhörern. Gegeben wurden bekannte Advents- und Weihnachtslieder und -chöre, instrumental begleitete Arien, Orgel- und Instrumentalstücke, in die zwei geistliche Lesungen von Pfarrerin Regina Korn eingebettet waren. Mit dem energischen und strahlkräftigen „Machet die Tore weit“, einem adventlichen Chorsatz von Andreas Hammerschmidt wurde der Reigen eröffnet, gefolgt von „Die Nacht ist vorgedrungen“ (Jürgen Essl) und dem bekannten Adventskyrie „Maria durch den Dornwald ging“ (hier in der beliebten Fassung von Günter Raphael), zwei Beispielen, in denen der Chor seine ungewöhnliche Klangkultur demonstrierte, hier vor allem in einer zarten und innigen, farblich reich abgestuften Dynamik und zugleich behutsamen Eindringlichkeit des Vortrags, in dem die erwartungsvolle und geheimnisträchtige Stimmung der Vorlage sensibel eingefangen wurde. Drei englische Weihnachtslieder bildeten einen weiteren Schwerpunkt des Konzerts. „Schwerpunkt“ ist hier allerdings kaum das am treffendste Wort, denn das typisch englische Weihnachtslied unterscheidet sich vom mehr besinnlichen und tiefgründig gefühlten deutschen vor allem durch seine Leichtigkeit und anspruchslose Fröhlichkeit. Dabei bewies der Chor unter Leitung von Karl Rathgeber, wie gut er den populären Ton, Stimmung und Eigenart dieser reizenden Kleinigkeiten herauszuarbeiten und gleichermaßen präzise und lebendig zu realisieren in der Lage ist. Drei von Michael C. Funke eingerichtete a-cappella Liedsätze neueren Datums wurden dem gegenübergestellt. „Hört der Engel helle Lieder“ berührte sehr durch seine zarte und innige Klanggebung, „Fröhliche Weihnacht überall“ beeindruckte durch seine Frische und den sauber ausgeführten Kontrapunkt. Mit expansivem, prächtigen Klang wartete das romantische „Tollite hostias“ von Camille Saint-Saens auf und schlussendlich durfte auch das „ewige Lied“ nicht fehlen: Hier jedoch erklang „Stille Nacht“ in einer zeitgenössischen, satztechnisch originellen und melodisch aufgefächerten Version (von Wolfram Buchenberg), von der ein eigener intimer Zauber ausging. In dieser Weihnachtsmusik des Chor Cappella Nova durfte man sich auch über beachtliche solistische Leistungen freuen: Hier waren es Sopranistin Alexandra Wagner, die mit schlichtem und reinem Ausdruck die Arie „Eilt ihr Sünder...“ aus einer Adventskantate von Christoph Graupner, einem Bach-Zeitgenossen, interpretierte, farblich delikat begleitet von einem Ensemble aus zwei Blockflöten (Christiane Zeller und Mathias Gutemann), Cello (Monika Birkhold) und dem Organisten Thomas Martin. Letzterer begleitete auch den Solisten Manfred Birkhold, der sich mit noblem und empfindsamem Ton im Adagio aus Joseph Haydns Violinkonzert C-Dur präsentierte. Auch solistisch trat Thomas Martin in Erscheinung: Zunächst in dem meditativ eindringlichen, stimmlich mit ausgeprägten Hell-Dunkel-Kontrasten belebten „Nun komm der Heiden Heiland“ von Bach und einer souverän-majestätischen Orgelfuge des Meisters „Vom Himmel hoch da komm ich her“. Keine echte Weihnachtmusik kommt ohne Mitwirkung der Zuhörerschaft aus: Bei „Nun komm der Heiden Heiland“ im ersten Teil ließ die Beteiligung noch etwas zu wünschen übrig, bei „Tochter Zion, freue dich“ ging es schon etwas besser und beim finalen, von einem „Überchor“ gekrönten „O du fröhliche“ brach sich in der voll besetzten Schlosskirche endlich die Lust am Mitsingen Bahn. Thomas Hess |
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